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Sonja Plüss

Medienmitteilung: Neue Marke für Produkte aus Regenerativer Landwirtschaft Lanciert

Die folgende Medienmitteilung wurde für den 21. Oktober 2021 zur Veröffentlichung freigegeben. Sieh dir auch die Berichte im Schweizer Bauer, im LID, in der Bauernzeitung, und bei Food Aktuell.


Agricultura Regeneratio, der Verein für regenerative Land- und Ernährungswirtschaft, bringt Bewegung in den Lebensmittelmarkt. Erstmals können regenerativ produzierte Lebensmittel entsprechend gekennzeichnet werden. Die Marke steht für eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Landwirtschaftsbetriebe hin zu einer naturfördernden, klimaschonenden und tiergerechten Produktion von gesunden Lebensmitteln. Regenerative Landwirtschaft zielt insbesondere auf eine Verbesserung der Bodengesundheit und eine positive Wirkung auf Klima und Biodiversität.


Damit regenerative Landwirtschaft nicht eine Nische bleibt, geht der 2019 gegründete Verein neue Wege: Er lanciert die Marke «agricultura regeneratio» für Produkte aus regenerativer Landwirtschaft. Dabei geht es nicht um die Einhaltung fixer Standards oder Prozesse; die Marke steht für eine kontinuierliche Optimierung hin zu einem


regenerativen Bewirtschaftungssystem. Mit der Marke zeigt der Betrieb sein Engagement für Boden, Klima und Biodiversität kann seine Mehrleistung am Markt besser in Wert setzen. Vor allem Direktvermarktern eröffnet sich so eine neue Differenzierungsmöglichkeit. Alle Betriebe, die sich weiterentwickeln wollen und so einen positiven Beitrag zu einer besseren Umwelt leisten, können die neue Marke beantragen. Da die ganze Wertschöpfungskette wichtig ist für eine Transition zu einem regenerativen Agrar- und Ernährungssystem, können auch Verarbeiter, Händler und Dienstleister und Konsumierende Mitglied im Verein werden und so die regenerative Landwirtschaft fördern.




Die Marke kann über die Website des Vereins online beantragt und frühestens ab

Januar 2022 genutzt werden. Wichtig sind Ziele, die der Betrieb definiert, und die

Bereitschaft zur Weiterbildung. Nach positiver Prüfung des Antrages kann der Betrieb die Marke für selbst produzierte Waren nutzen. Dabei fallen keine Nutzungsgebühren an. Die Antragsprüfung und die jährlichen Coaching-Besuche

durch eine erfahrene Fachperson werden zu moderaten Tarifen verrechnet. Die ersten 100 Betriebe profitieren von einer kostenlosen Antragsprüfung. Alle Betriebe sind auch stimmberechtigtes Mitglied des Vereins.


Voraussetzung für die Markennutzung:

- Erarbeitung eines Leitbildes mit Zielsetzungen

- Erstellen einer Klimabilanz mit dem «Cool Farm Tool»

- Humusbilanz berechnen mit humusbilanz.ch

- Anwendung eines Tierwohlindexes


Jeder Betrieb, der die Marke nutzt, wird jährlich von einer Fachperson besucht und dabei individuell bei der Umsetzung und Weiterentwicklung regenerativer Praktiken unterstützt. Dabei wird besonders auf mögliche Optimierungen im Hinblick auf eine Reduktion der Klimabelastung geachtet.


Regenerative Landwirtschaft als globale Chance


Das globale Ernährungssystem verursacht 27% des Klimagasausstosses und führt

zu einer massiven Übernutzung natürlicher Ressourcen. Nur wenn wir rasch handeln und in Einklang mit den planetaren Grenzen wirtschaften, können wir die drastischen Konsequenzen eines Zusammenbruchs von Ökosystemen vermeiden. Dabei spielt die regenerative Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Diese wirkt - dank dem Fokus auf die Förderung der Bodengesundheit - positiv für das Klima, die Biodiversität und führt zu einem besseren inneren Gehalt an wertvollen Nährstoffen der so erzeugten Produkte. Insgesamt bietet die regenerative Landwirtschaft Verein Agricultura Regeneratio überzeugende und wirksame Lösungen für die Zukunft und ist für praktisch alle Betriebe mittelfristig umsetzbar, denn es werden keine fixen Standards vorgegeben, sondern Prinzipien verfolgt und deren positive Wirkung überprüft. Mit einer betriebsorientierten, individuellen Umsetzung ohne starre Richtlinien kann jeder Betrieb einen positiven Beitrag zu einer besseren Erde leisten.


Reduktion der Klimawirkung um 50% bis 2030


Trotz einem eher durchzogenen Sommer ist es klar und wissenschaftlich unumstritten: die globale Erwärmung nimmt laufend zu, und es fehlt noch viel, die 2015 vereinbarten Klimaziele zu erreichen: Begrenzung der globalen Erwärmung auf eine Zunahme von maximal 1,5 Grad. Dies ist entscheidend, denn nur so können die extremen Auswirkungen des Klimawandels auf ein erträgliches Mass reduziert werden.


Die Landwirtschaft kann und muss dabei eine wichtige Rolle spielen: mit einer Reduktion der Emissionen insbesondere aus der Tierhaltung, sowie der Sequestrierung von Kohlenstoff in den Boden durch Humusaufbau. Dafür braucht es eine langfristige Strategie und eine konsequente Ausrichtung auf die Bodengesundheit. Viele Betriebe zeigen, dass dies möglich und auch betriebswirtschaftlich positiv ist. Es braucht aber die Bereitschaft, neues zu lernen, bekannte Pfade zu verlassen und den Betrieb kontinuierlich zu optimieren. Als Ziel strebt Agricultura Regeneratio eine durchschnittliche Reduktion der Klimawirkung um 50% bis 2030 an.


Eine globale Bewegung


Gesunder Boden führt zu gesunder Nahrung, das sagte schon der Ökolandbau- Pionier Albert Howard. Mehr denn je sind sich auch heute alle Akteure des Ernährungssystems einig: nur wenn es uns gelingt die Böden gesund zu halten oder wieder gesund zu machen, erreichen wir eine langfristig gesicherte Produktion von Lebensmitteln. Regenerative Landwirtschaft ist dabei der wirksamste Ansatz. Immer mehr Landwirtschaftsbetriebe, aber auch Unternehmen entdecken deren Vorteile. Lebensmittelkonzerne wollen zunehmend Rohwaren aus regenerativer Landwirtschaft beziehen, aber auch Schweizer Verarbeiter, Händler und Marken engagieren sich vermehrt dafür. Mit einer besseren Abgeltung der Leistungen für den Klimaschutz und weitere Ökosystemleistungen können die Marktpartner der Betriebe individuell angepasste Methoden und Techniken auf Stufe Produktion unterstützen: von Agroforst über reduzierte Bodenbearbeitung, Untersaaten und Zwischenfrüchte, bis zu Mob Grazing und optimierter Weidehaltung von Nutztieren.


«Bei der regenerativen Landwirtschaft fokussieren wir auf eine positive Wirkung für Boden, Klima, Pflanze und Tier, um eine optimale Produktion von gesunden Lebensmitteln zu erreichen. So kann jeder Betrieb einen positiven Beitrag zu einer planetenverträglichen Produktion leisten», sagt Daniel Bärtschi, Präsident des Vereins Agricultura Regeneratio. «Dank der Mitgliedschaft bei der Cool Farm Alliance sind wir mit den führenden Unternehmen und Institutionen für eine klimaschonende Landwirtschaft verbunden. Mit dem datenbasierten und wirkungsorientierten Ansatz der neuen Marke ermöglichen wir jedem Betrieb, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten».



Betriebe können die Markennutzung ab sofort auf der Website des Vereins beantragen: www.agricultura-regeneratio.ch. Die Prüfung der Gesuche erfolgt durch den kompetent zusammengesetzten Vorstand des Vereins.





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