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Beitrag auf "Farmticker"

Danke für das Interview mit Valérie Sauter von Juckerfarm. Ein Einblick in die regenerative Landwirtschaft und ein paar Gedanken zur weiteren Entwicklung.



WAS IST REGENERATIVE LANDWIRTSCHAFT?

Vor etwa zwei Wochen habe ich Daniel Bärtschi zur Aufnahme einer neuen FarmTalk-Folge «getroffen». Corona bedingt «nur» online, via Skype. Daniel Bärtschi ist Präsident des Verbands «Agricultura Regeneratio», der sich für eine «regenerative» Landwirtschaft einsetzt.

DOCH WAS HEISST DAS ÜBERHAUPT, «REGENERATIVE LANDWIRTSCHAFT»?

«Regenerativ», das heisst erst mal soviel wie «(daraus) wieder entstehend bzw. wiederherstellend». Und das ist ganz simpel gesagt das Hauptprinzip der regenerativen Landwirtschaft. Das Ziel ist es so zu wirtschaften, dass geschlossene Kreisläufe und dadurch ein längerfristig nachhaltiges Produktionssystem entstehen.

Dies erreicht man zum Beispiel, in dem man dafür sorgt, dass der Boden möglichst nicht gestört wird. Also möglichst wenige oder keine Pestizide und Kunstdünger, weniger oder gar nicht pflügen und schauen, dass immer irgendeine Bepflanzung auf dem Boden ist. Das führt längerfristig dazu, dass der Humusgehalt gesteigert wird und der Boden somit fruchtbarer ist. Und ganz nebenbei kann er so auch mehr CO2 speichern. Der Boden soll möglichst optimal arbeiten können.

Anders als bei der Permakultur fokussiere man sich nicht primär auf permanente Kulturen, sondern der Fokus liegt auf einer dauerhaften Bepflanzung, aber mit wechselnden Kulturen – oder wie auch immer das sonst aussehen kann. Denn die regenerative Landwirtschaft macht keine festen Vorschriften.

Daniel Bärtschi erklärt: «Jeder Bauer entscheidet selber, wie er wirtschaften will. Es geht darum, eine integrierte Lösung zu finden. Also zu schauen: Was möchte ich anbauen, wie kann und möchte ich mit meinen Böden umgehen und wie möchte ich meine Produkte verkaufen. Das alles spielt in die Art der Produktion mit rein. Aber wie das aussieht, das kann von Bauer zu Bauer sehr unterschiedlich sein».

AUS AMERIKA

Die Idee der regenerativen Landwirtschaft kommt aus Übersee. Ein bekannter Vertreter ist der charismatische Farmer und Autor Joel Salatin, der rund um das Thema bereits einige Bücher verfasst hat.

In den USA und Australien erlebt die regenerative Landwirtschaft seit einigen Jahren einen richtiggehenden Boom und Hunderte von Bauern pilgern jedes Jahr auf Salatins Farm, um von ihm zu lernen. Auch grosse Betriebe produzieren nach diesen Prinzipien.

Die Idee ist schon bestechend: Eine freie, unreglementierte Landwirtschaft, die aber trotzdem naturgemäss produziert. Das wäre im Prinzip etwas, was jedem Bauern am Herzen läge. Denn im Kern sind die meisten Bauern sehr naturverbundene Menschen.

Im Podcast gehen wir auf genauer auf Fragen ein wie: «Was kann regenerative Landwirtschaft, was Bio nicht kann oder konnte?» oder «Kann man mit regenerativer Landwirtschaft die Welt ernähren?». Und es wird klar, dass regenerative Landwirtschaft auch ein angepasstes Konsumverhalten bedingt, um erfolgreich zu sein. Nämlich lokaler, saisonaler und gesünder.



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